
Mein Mohnstrudel / österreichische Mehlspeise
Ach ja der Mohnstrudel! Es ist wohl die Mehlspeise, die ich als Kind am häufigsten bekommen habe! Vielleicht bin ich deshalb ganz wahnsinnig danach. Ich kann mich bei Mohnstrudel nicht bremsen, da muss ich alles aufessen, egal wie viel davon rumsteht! Ich kann euch nur empfehlen es selbst zu probieren, beschreiben kann man den Geschmack nicht, für mich einfach der Himmel!


Mutters liebste Mehlspeise!
Mohnstrudel
Oh ja, wenn ich an Mohnstrudel denke, dann wird es mir warm ums Herz! Der süße Duft in der ganzen Wohnung und das eifrige Warten auf, dass er endlich aus dem Rohr kommt. Und dann direkt ein Stück stibitzen und in kalte Milch tunken! Genau so war meine Kindheit, ein Fest und ein Genuss. Noch heute muss ich mich am Riemen zerren, wenn ich Mohnstrudel sehe! Was hat ihn meine Mutter geliebt, und wie gut sie ihn gemacht hat! Leider ist das Rezept von ihr unwiederbringlich verloren :( .
ABER ABER, ich habe eins kreiert, das kommt meinen Vorstellungen schon sehr nahe. Er ist nicht schlechter, gefühlt sehr nahe am Rezept meiner Mutter, genau deshalb darf das Rezept jetzt auch auf den Blog. Dazu habe ich mehrere Anläufe gebraucht und jetzt weiß ich wie es geht 😉 ja meine Mutter wäre Stolz!
Ich denke eines Tages werde ich mich an einen Vollkornstrudel trauen, aber noch bleibe ich beim Weizenmehl ganz klassisch. Wenn ihr einen Mohnkuchen ohne Mehl sucht, wartet noch ein bisschen, ich habe ein super Rezept, das auch bald online ist! Am besten ihr probiert in der Zwischenzeit den Mohnstrudel aus und hebt ein bisschen ab in den Himmel.

Und hier das Rezept:
ZUTATEN:
- 450 g Mehl
- 185 ml Milch
- 20 g frische Hefe oder 1 Pck Trockenhefe
- 70 g Zucker
- 100 g flüssige Butter
- 2 Eier
- 1 Prise Salz
- Zestern einer halben Zitrone
für die Füllung:
- 250 g geriebener Blaumohn
- 300 ml Milch
- 100 g Zucker
- 50 g Rosinen
- 1 Apfel
- 1 TL Zimt
zum Bestreichen:
- 1 Ei
ZUBEREITUNG:
für 2 Strudel à 10 Stück.
Beginnt direkt mit dem Germteig! Ich erwärme dafür die Milch etwas, gebe dann eine Prise Zucker hinein und vermische alles gut mit der Hefe. Dann lasse ich die Mischung rund 10 Minuten stehen.
In der Zwischenzeit die Butter erwärmen, damit sie flüssig wird, das Mehl in eine große Schüssel geben, den Zucker darüber verteilen sowie die Prise Salz und die Schale der Zitrone. Dann kann man auch schon die Hefe-Milch-Mischung darüber geben sowie die Butter und die Eier. Ich habe den Teig dann rund 10 Minuten von meiner Küchenmaschine kneten lassen. Wenn man alles per Hand macht auch kein Problem, meine Mutter hat es nur per Hand geknetet!
Nun muss der Teig rund 1,5 Stunden ruhen, bis er sich verdoppelt oder verdreifacht hat.
Füllung:
Während dessen die Füllung vorbereiten. Dazu den Blaumohn reiben, mit der Milch vermischen und einige Minuten am Herd erwärmen. Vorsicht die Masse brennt sehr leicht an, dies ist zu vermeiden! Ich gebe die Rosinen immer in etwas Wasser und lasse sie darin 10 Minuten etwas quellen. Den Apfel schälen und sehr sehr fein reiben und mit dem Zucker und dem Zimt in die Mohnmischung einrühren. Zum Schluss noch die Rosinen, ohne das Wasser, hinzu geben (natürlich können sie auch ganz weck gelassen werden).
Nun den Teig in zwei gleiche Teile teilen und auf einer sehr gut bemehlten Arbeitsfläche den Teig ausrollen ca. 45×45 cm. Darauf gibt man dann die Hälfte der Fülle und bestreicht den Teig damit. Dann direkt aufrollen, die Enden etwas zusammen drücken und die Strudelnath wenn möglich darunter verstecken und auf ein Backblech (mit Backpapier ausgelegt) heben.
Mit dem zweiten Teig und der Fülle genau so verfahren. Dann mit einem Geschirrtuch abdecken und noch einmal rund 30 Minuten ruhen lassen. Nun nur noch das Ei versprudeln und damit die Oberfläche bestreichen (dadurch erhält der Strudel die schöne Farbe). Am Ende kann man noch mit einer Stricknadel den Strudel leicht einstechen, damit er die typischen „Löchchen“ erhält.
Ab in das vorgeheizte Rohr bei 160 Grad Ober- und Unterhitze für rund 30 bis 45 Minuten. Einfach gut beobachten und sobald der Strudel goldbraun ist aus dem Rohr nehmen.
Und dann schmecken lassen! BON APPETIT

Mein Mohnstrudel:
Übrigens, ist der Mohnstrudel total unbekannt. Weder in Frankreich noch in Italien (Süden) aber vor allem nicht in Ägypten wissen die Menschen, was ich will, wenn ich Mohnstrudel schreie 😉 . Mein Mann weiß es inzwischen und schreit mit mir um die Wette, denn auch er ist auf den Geschmack gekommen und ordert bei uns zu Hause immer gerne Mohnstrudel.
Schon lustig, wie eine einfache Mehlspeise so viele Menschen verbinden kann und wie sich meine Gedanken bei Mohnstrudel direkt überschlagen! Von der Qual, dass ich in Frankreich kaum Mohn finde, über die Liebe mit der meine Mutter den Strudel geknetet hat bis hin zur Freude meines Mannes, wenn er abends kommt und den Geruch schon von weitem erkennt.
Ja, Mohnstrudel ist bei uns wohl ein Rezept, das viele sehr schöne Gefühle auslöst! Jetzt seid ihr dran!
Na los, probiert ihn aus, und lasst mich bitte wissen wie er euch schmeckt!

Ganz liebe Grüße und lass es dir gut gehen 🙂
Laura



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