
Ein Wochenende in der Normandie auf Entdeckungstour
Heute kommt ein kleiner Reisebericht für euch über unser Wochenende in der Normandie. Wir haben für 2 Nächte unsere Sachen gepackt und sind an die Nordküste von Frankreich gefahren um etwas Auszuspannen. Außerdem war es das Geburtstagsgeschenk meines Mannes. Was kann man schöneres schenken als Familienzeit?



Mein Geburtstag an der französischen Nordküste
So da ist er mal wieder, der Tag im Jahr an dem ich ein Jahr älter werde. Oder doch nur einen Tag? Nun ja, irgendwie machen mir seit dem Tod meiner Mutter die Geburtstage nicht mehr so viel Spaß. Ich versuche den Tag eigentlich, wenn möglich ganz normal zu verbringen. Aber irgendwie macht man dann doch immer etwas Spezielles. So haben wir dieses Jahr entschieden, dass wir doch etwas Erholung benötigen. Also rein ins Auto und los geht’s. Von uns zu Hause (Taverny) bis nach Saint Pierre en Port in der Normandie sind es 212 km. Also ca. 2,5 Stunden fahrt mit dem Auto. Über die A13 Richtung Rouen und dann weiter über die A29 Richtung Fécamp.
Warum wir nach Saint Pierre en Port fahren ist einfach, es ist sehr ruhig und dort tummeln sich nur wenig Touristen, da es wirklich nur Steinstrand und Wasser gibt. Es gibt kein Café, kein Restaurant oder sonstige Einkaufsmöglichkeit direkt am Strand. Außerdem ist man dort tatsächlich auf ein Auto angewiesen, oder man ist richtig sportlich und mach alles mit dem Rad.
Saint Pierre en Port ist eine französische Gemeinde in der Normandie mit rund 700 Einwohnern. Eine Freundin von uns hat mir 2018 davon vorgeschwärmt, da der Strand kaum bekannt ist und einmalig schön sei. So haben wir uns den Strand 2018 auch für einen Tag angesehen, und haben versprochen wieder zu kommen! Tatsächlich sind wir also am Freitag, 03. Juli am Morgen losgefahren. Saint Pierre en Port liegt etwa 15 Minuten östlich von Fécamp.


Freitag 03. Juli um 15 Uhr
Das Auto wurde fertig beladen, die beiden Kinder wurden in die Kindersitze verfrachtet und los geht‚s! Das ist die erste Reise von klein Yosef, er ist noch keine 4 Wochen alt und darf schon auf reisen gehen.
Wie ich es meinem Mann prophezeit hatte, staute es direkt bei der Autobahnausfahrt von Paris. Die Pariser sind bekannt dafür, dass sie freitags nachmittags aufs Land fahren. So auch an diesem Freitag, und zack standen wir erstmal 30 Minuten im Stau. Alles gut, die Kinder schliefen somit war es nicht so schlimm, die restliche Autofahrt verlief sehr entspannt. Einmal mussten wir für 10 Minuten anhalten, da Yosef wohl hunger hatte, und mein Mann der alte Raucher konnte in der Zwischenzeit vor dem Auto seine Zigarette rauchen :/ .
Aufgrund des Staus waren wir jetzt aber reichlich spät dran. Wir haben ein Mobil Home über Booking.com gebucht auf dem Campingplatz l‚Oiseau blanc. Da die Sommersaison in Frankreich am 06. Juli beginnt, konnten wir die kleine Hütte für 4 Personen noch für einen Preis von 50€ pro Nacht ergattern. Das war ein Schnäppchen 😉 . Jedoch macht die Anmeldung um 18 Uhr zu, so mussten wir jetzt etwas zügig fahren, damit wir noch unsere Schlüssel entgegen nehmen konnten. Auch dies hat wunderbar geklappt. Der Campingplatz liegt etwas neben Saint Pierre en Port in der kleinen Stadt Sassetot-le-Mauconduit. Außerdem mussten wir kurz etwas suchen, da das Navi uns nicht wirklich richtig in die Einfahrt führen wollte. So kamen wir aber trotzdem noch kurz vor 18 Uhr an und konnten unsere kleine Hütte beziehen. Die Mobil Home sind relativ neu, die Qualität ist mittelmäßig, aber durchwegs sehr sauber. Wir waren zufrieden.

Freitag 03. Juli um 19 Uhr
So langsam waren wir hungrig, wir hatten bereits alles für das ganze Wochenende in der Normandie Essen von zu Hause mitgebracht. So fuhren wir nach einer kurzen Rast im Häuschen ans Meer um dort zu Picknicken.
Selina war natürlich sehr aufgeregt und wollte sofort los, das haben wir auch gemacht. Rein ins Auto und ab an den Strand. Wir fuhren an den Strand von Saint Pierre en Port, den kannten wir ja schon, und wussten, dass es dort sehr schön ist! Ich habe direkt unter diesem Absatz einige Fotos vom Strand von Saint Pierre en Port für euch, damit ihr wisst wie es dort aussieht!
Am Strand angekommen, waren noch einzelne Personen dort, die die abendlichen Sonnenstrahlen genossen. Wir waren mit unserem Allrounder Kinderwagen bestens für den steinigen Strand ausgerüstet. Handtücher hatten wir auch dabei und so haben Selina und ich sofort den die Wassertemperatur des Ärmelkanals getestet! KALT kann ich euch sagen, aber einfach herrlich, dieser Geruch nach Jod und Salz, das Rauschen der Wellen und das Gefühl genau am richtigen Ort zu sein. Die Steine sind relativ unangenehm, aber dafür belohnt einen der Blick an die roten Felsen und die Ruhe.
Das Picknick war ein Hit und so ließen wir gemütlich den Abend ausklingen. Wir saßen noch bis die Flut uns den letzten Sitzplatz nahm und legten uns dann im Mobil Home auch direkt ins Bett!
Im Bilderkarusell findet ihr nur Bilder vom Strand von Saint Pierre en Port










Samstag Morgens um 9 Uhr
Die Bäckerei von Sassetot-le-Mauconduit ist sehr zu empfehlen, ich fand vor allem die Pain au Chocolat sehr gut, aber auch die Croissants waren super. Mein Mann hat direkt mehr besorgt, damit wir auch für Sonntag das Frühstück schon hatten. Ansonsten hätte man es sich auch direkt vom Campingplatz bringen lassen können, das ist auch ein interessantes Angebot. Auch das kleine Geschäft direkt neben der Boulangerie ist gut sortiert, etwas teurer als die großen Marken, aber durchaus ok. Außerdem war die Dame sehr freundlich und nach einem Cafekapsel Fehlkauf hat sie uns die Kapseln direkt wieder abgenommen und gegen die richtigen umgetauscht.
Dann ging es wieder an den Strand. Das Wetter war nicht so prächtig wie am Vortrag, also haben wir keinen Badeanzug eingepackt. Das hätten wir mal sollen, Selina und mein Mann waren später so Nass, da hätten sie auch direkt schwimmen können. Dieses Mal fuhren wir zum Strand direkt bei Sassetot. Der Strand nennt sich plage des grands dalles, das bedeutet so viel wie der Strand der großen Platten (Steinplatten). Das Wetter war hier übrigens besser als im Landesinneren. Die großen Felsen schirmten den Wind ab, nur das Meer peitschte an die Mauer. Trotzdem war es sehr angenehm warm und wir haben dort einige Stunden verbracht und beobachteten das Meer. Leider hatten wir an diesem Wochenende in der Normandie aber wenig Glück mit dem Wetter, aber wir machten das beste daraus.
Hier kommen jetzt direkt Fotos von la plage des grands dalles!










Samstag Nachmittag gegen 15 Uhr
So langsam hatten wir hunger, und wir fuhren auf den Campingplatz um etwas zu Essen. Wie bereits erklärt gibt es rund um die beiden oben genannten Strände weder Einkaufsmöglichkeiten noch etwas zum Essen oder Trinken. Deshalb denkt daran etwas mitzunehmen. Wir hatten ja ausreichend gefrühstückt, und aßen dann wieder etwas selbst Gekochtes.
Gegen 16:30 Uhr brachen wir auf, da wir uns Etretat ansehen wollten. Etretat ist eine kleine Gemeinde mit rund 1.300 Einwohnern. Diese Gemeinde ist relativ bekannt aufgrund der wunderschönen Felsformationen die das Städtchen umranden. Sowohl links mit einer Art Steintor im Wasser als auch rechts mit einer Kirche auf dem Felsen ist definitiv sehenswert.
Wir mussten von dem Dorf, in dem wir wohnten ca. 40 Minuten mit dem Auto fahren, um Etretat zu erreichen. Man fährt durch die Stadt Fécamp durch und dann weiter am Meer entlang Richtung Westen.

Fécamp in der Normandie
Fécamp ist eine kleine Stadt mit rund 18.000 Einwohner, die Stadt verfügt über 3 Häfen und einen langen Strand. Direkt an der Strandpromenade sieht man, dass die Stadt auch zu großen Teilen vom Tourismus lebt. Wir haben hier kurz angehalten, um uns die Schiffe mit den ganzen Masten anzusehen und sind etwas die Strandpromenade entlang gelaufen. Hier sind vor allem auch Kitesurfer zu beobachten. Am Strand tummeln sich auch am späten Nachmittag bei schlechtem Wetter viele Menschen. Man merkt, die Urlaubssaison hat schon begonnen.
Leider hatten wir keine Zeit die Stadt genauer zu erkunden. Wir hoffen bald wieder kommen zu können, dann möchte ich definitiv eine größere Stadttour machen. Kulturell hat die Stadt viel zu bieten mit den Kirchen und den kleinen Einkaufsmöglichkeiten oder dem Fischermuseum. Ich hoffe euch dazu bald mehr berichten zu können.
Hier zwei Fotos vom Strand von Fécamp, rechts im Bild sieht man auch die Hafenmauer ins Meer ragen.


Samstag, 17:30 Uhr
Endlich waren wir in Etretat angekommen, die Parkplatzsuche gestaltete sich schwierig, auch wenn viel vorhanden ist, sind jedoch noch mehr Autos unterwegs. Die Strandpromenade war voll, vom Kinderkarussell über Eisverkäufer und Souvenirgeschäften. Hier ist es definitiv sehr touristisch. Die Hotels liegen am Hang, sodass man einen wunderbaren Blick aufs Meer und die Felsformationen hat. Die Preise sind natürlich um einiges happiger als im ruhigen Örtchen Sassetout.
Wir haben uns ein Eis gekauft, das übrigens mega lecker war, und Selina durfte einige Runden mit de Karussell fahren. Dann wollten wir noch dem Strand entlang Richtung Steintor laufen. Dies haben wir auch gemacht, wir sind so weit es ging über die Steine und Pfützen gesprungen. Gerade für Kinder ist dies ein großes Erlebnis. In den Steinpfützen tummeln sich Krebse und Fische sowie Algen und andere Meeresüberbleibsel.
Für Erwachsene ist es einfach der Hammer die wunderschöne Landschaft zu genießen. Leider haben wir es nicht geschafft auf die Felsen hoch zu laufen. Dies ist möglich sowohl zur Kirche als auch auf das Steintor kann man laufen. Dies wird definitiv bei einem nächsten Wochenende in der Normandie nachgeholt.
Wir haben in Etretat 4 Stunden verbracht, die letzte halbe Stunde sind wir vom Steintor zum Auto gelaufen, es hat nämlich zu regnen begonnen. Aber selbst das hat der Schönheit dieses Ortes und der Magie keinen Abbruch getan.
Wir mussten erstmal komplett wechseln bevor wir wieder auf den Campingplatz gefahren sind.
Im Bilderkarusell findet ihr nur Bilder vom Strand von Etretat








Sonntag 05 Juli
So die ganze Nacht über haben wir es live mitbekommen. Wir sind in der verregnet uns stürmischen Normandie! Das Wochenende in der Normandie wollte wettertechnisch nicht besser werden! Es hat so gestürmt, dass das ganze Mobil Home fast mobil geworden wäre, immer mal wieder wackelte es als würde es uns unterm Hintern weck fliegen. Also ließen wir den Morgen gemütlich angehen. Um 11 Uhr mussten wir auschecken und das Haus muss natürlich geputzt hinterlassen werden, oder man bezahlt eine Säuberungsgebühr von 60€.
Um 11:30 Uhr sind wir dann los und da es regnete und stürmte wollten wir nur noch etwas an den Strand uns vom Meer zu verabschieden und dann nach Paris nachhause fahren. So haben wir unser Wochenende in der Normandie langsam ausklingen. Im Grunde waren wir alles bereits sehr tiefenentspannt und glücklich. Die Zeit haben wir als Familie gebraucht.

Ich empfehle euch definitiv in die Normandie zu reisen. Die Orte die ich euch oben Empfehle sind Etretat und für alle die es gerne ganz ruhig haben so wie wir einmal rund um Saint Pierre en Port ein Häuschen oder eine Wohnung mieten!
An den ruhigen Stränden wie la plage des grands et dalles oder Saint Pierre en Port kann man wunderbar meditieren oder mit Steinen werfen. Wenn es warm ist schwimmen, oder einfach in der Sonne sitzen und aufs Meer gucken!
Wie ihr seht haben wir auch für das Wochenende nur ca. 300€ ausgegeben. Das finde ich für ein Wochenende in der Normandie bzw. am Meer sehr günstig.
Ich hoffe euch hat unere kleine Reise auch gefallen und bis bald auf meinem Blog!

Ganz liebe Grüße und lass es dir gut gehen 🙂
Laura


